Gerald Hüther: "Wenn das nun stimmt, dass im Hirn eines Menschen, wenn der eine wichtige Erfahrung macht, entsprechende Netzwerke stabilisiert werden, wenn das eine wichtige Erfahrung ist, die ihm unter die Haut geht und mit dieser Aktivierung der emotionalen Zentren einher geht, diese Netzwerke dann um so deutlicher geformt werden, dann heißt das doch, ... dass Erfahrungen auch vor der Geburt gemacht werden. Warum soll das vorher anders sein als nach der Geburt? Das Hirn entwickelt sich ja vorher nicht anders als hinterher, sondern das ist ein durchgängiger Prozess, in dem dann unterwegs auch die Geburt stattfindet. Und dann darf man doch fragen, was sind denn die wichtigen Erfahrungen, die ein ungeborenes Kind macht, und da gibt es eigentlich nur diese Zwei: Ich bin verbunden. Das ist natürlich keine kognitive, formulierbare Erfahrung, aber das ist eben, was ihm passiert ist. Und wenn man so ein Embryo fragen könnte: Was war dir das Wichtigste? Dann wird der sagen, ich war verbunden, und ich bin gewachsen. So kommt jedes Kind auf die Welt."
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